Montag, 20. Februar 2017
Iokath und die Folgen: Gefährten und ihre Fraktion
Iokath macht's vor, künftig werden wir uns wohl weit öfter zwischen Gefährten entscheiden müssen. Ob nun Fraktions- oder entscheidungsabhängig, das wird sich noch zeigen. Trotzdem eine kleine Auflistung...

Definitiv imperial

Raina Temple
Vector Hyllus
Khem Val/Darth Zash

Definitiv republikanisch

Kira Carsen
Nadia Grell
Felix Iresso
Zenith
Corso Riggs

Neutral

Tharan Cedrax
Risha Drayen
Akaavi Spar
Mako
Andronikos Revel
Lord Scourge

Dark vs. Light

Ashara Zavros
Jaesa Willsaam

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 


Iokath und die Folgen: Die Armee des Lichts
[Was hier folgt ist aus der Sicht eines Jedi-Ritters oder Jedi-Botschafters geschrieben]

Die Armee des Lichts wurde von Jedi-Rittern gegründet, doch sie war nie ein offizieller Bestandteil der republikanischen Streitkräfte, noch unterstand sie dem Jedi-Rat. Die zu Zeiten Darth Banes formierte Armee des Lichts war ein Zusammenschluss von Privatarmeen die von Jedi-Fürsten angeführt wurde, die zu jeder anderen Zeit vom Orden ausgeschlossen worden wären. Die Jedi-Fürsten um Lord Hoth waren Jedi-Ritter, die von Jedi-Rittern abstammten und eigene Jedi-Dynastien als Beschützer ihrer Heimatwelten gegründet hatten. Diese Dynastien wurden so bedeutend, dass sie praktisch als Monarchen herrschen konnten und ihre eigenen feudalen Heere aufzustellen vermochten, unter anderem, um ihre Welten vor Angriffen durch die Sith zu schützen. Zu einer Zeit als sich die Sith-Lords in der Bruderschaft der Dunkelheit zusammenschlossen taten die einst als Jedi-Wächter eingesetzten Jedi-Fürsten dasselbe.

Die Geschichte von einem einsamen Ritter, der als Kriegsheld in der Lage ist unterschiedliche Stämme, Reiche und Armeen zu vereinen ist im Reich der Fantasy nichts Neues mehr und auch Star Wars hat meist mehr mit Fantasy als mit Science Fiction zu tun. So bietet uns 5.2 die Chance die Ewige Allianz als das zu sehen was sie ist, eine Armee. Der Allianzkommandant steht folglich in der Tradition (Darth) Revans und Lord Hoths, die sich beide aus Kriegskameraden, Freunden und Verbündeten eine Streitmacht zusammenstellten die ihresgleichen sucht. Sogar die Mandalorianer kämpfen für die Allianz, etwas das zuletzt der gefallene Jedi-Ritter Ulic Qel-Droma vollbracht. Auf gewisse Weise steht die Allianz auch in der Tradition von Qel-Dromas und Exar Kuns Bruderschaft der Sith, die sich militärisch auf Massassi-Krieger von Yavin 4, die von Qel-Droma rekrutierten Mandalorianer und die ebenfalls von Qel-Droma gewonnenen Krath, samt deren Waffenfabriken, stützen konnte. Für einen Sith ist das wohl traumhaft, man kann davon schwärmen wie Darth Revan oder Exar Kun zu sein, für einen Jedi ist es hingegen so als hätte man die "Imperien" dieser beiden Sith-Lords bekehrt und für die helle Seite gewonnen.

Wenn Iokath uns die Wahl aufdrängt zwischen Jace Malcom und Kaiserin Acina zu wählen entscheidet man sich auch zwischen Elara Dorne und Malavai Quinn, der aufrechten Sanitäterin und dem (ehemals verräterischen) imperialen Patrioten. Die Wahl zwischen Gut und Böse ist klar, aber sie könnte eindeutiger sein. Jace Malcom ist kein Jedi-Meister, er ist der Supreme Commander der Republik. Als ranghöchster Militär kommt er nach Iokath, um mit dieser Welt das angebrochene Wettrüsten für die Republik zu entscheiden. Aus dem gleichen Grund kam Kaiserin Acina nach Iokath. An sich haben beide also das gleiche Motiv, doch sie unterscheiden sich charakterlich. Acina gelangte durch Mord und Verrat in ihre Position. Malcom durch seinen Kriegsheldenstatus. Malcom überlebte die Invasion der Sith auf Korriban, ein Duell mit Darth Malgus auf Alderaan, Jahrzehnte des Krieges und eine Stationierung als Militärischer Berater in Haus Organa, ehe er von Kanzlerin Saresh als Nachfolger von Supreme Commander Rans auserkoren wurde. In dieser Funktion hat er nun auch Saresh überlebt, er ist seit Makeb der längstgediente Funktionär, der seine Karriere nie unterbrechen musste. Saresh musste zurücktreten, Vowrawn war zeitweise auf der Flucht, Acina wurde erst in 4.0 Kaiserin.

Man könnte annehmen Malcom wäre genauso kompromisslos wie Saresh gewesen, immerhin haben die Sith ihm Narben verpasst, die er nie vergessen wird. Mit Satele Shan hatte Jace Malcom einen Sohn, doch es war auch Satele die am Ende des letzten Krieges die dunkle Seite in Jace spürte und sich und ihren Sohn daher zurückzog. Malcom war aber auch der eigentliche Gründer des Havoc Squads und er kehrte wohl auch freiwillig als Militärberater nach Alderaan zurück, um den mühsam befreiten Planeten vor einer Machtübernahme durch das Imperiums-treue Haus Thul zu bewahren. Das alles macht Jace Malcom nicht unbedingt zu einem der Guten, aber zumindest zu einem Helden, der deutlich weniger politisch eingestellt ist als Kanzlerin Saresh.

Malcoms Ablehnung der Politik Sareshs führte schlussendlich auch dazu, dass er die aus Havoc Squad entfernte Elara Dorne als persönliche Beraterin gewann. Die Ex-Imperiale hatte sich in ihren Dienstjahren als Offizierin zwar nie etwas zu schulden kommen lassen, doch für Saresh war das egal. Anstatt die Überläuferin als Gallionsfigur einzusetzen hätte sie Saresh wohl am liebsten eingekerkert. Erst durch Malcom konnte Dorne von Angriffen geschützt werden und eine Stellung erhalten, die ihren Fähigkeiten entsprach. Als jemand der Elara zumindest auf seinem Kommando auch zum XO befördert hat und ihr das Squad anvertraute, finde ich es nur gerecht, dass sich Jace Malcom Elara als rechte Hand geholt hat.

Im Gegensatz zum "Ewigen Verräter" Quinn ist Dorne eine prinzipientreue Überläuferin und als potentielle Gefährtin eindeutig die hellere Option. Im Fall Elara Dorne kann ich allerdings genauso wenig objektiv sein wie manche Quinn-Fans, denn Dorne war und ist eindeutig in der Top 5 meiner Love Interests (Kira, Lana, Elara, Mako, Risha). Dornes Treue zu den Regulierungen lässt sie zwar sehr verstockt erscheinen, aber sie ist auch eine moralisch korrekt handelnde Person. Als sie miterlebte wie andere Imperiale gedankenlos zu Kriegsverbrechern wurden, nur weil es die Sith verlangten... da spielte Elara nicht mit. So erinnert sie vielleicht ein wenig an Captain Rex und die Klone der 501. im Umbara-Arc von The Clone Wars, die mit den Befehlen des (dunklen) Jedi-Generals Pong Krell zu ringen haben. Krell befiehlt sogar die Hinrichtung von Klonen die sich seinen Befehlen widersetzt haben, doch keiner der Veteranen führt sie aus. Dorne prägt ein Pflichtbewusstsein, das sich auch daraus speist auf Prinzipien aufgebaut zu sein, die Ehre, Pflicht und den Schutz der Unschuldigen in den Mittelpunkt stellen. Im Gegensatz dazu lebt Malavai Quinn eine Lüge, denn für Captain Quinn ist es kein Problem Unschuldige hinrichten zu lassen, wenn es ein Sith befiehlt.

Die von Saresh befreite Republik scheint wie im Abspann von KotET zu sehen auch auf die Unterstützung der Jedi bauen zu können. Großmeisterin Satele ist jedenfalls nach Coruscant zurückgekehrt und half mit anderen Jedi das vom Krieg zerstörte Coruscant wiederaufzubauen, unter den Augen Jace Malcoms. Die Republik nach 5.0 ist also wieder mehr wie jene unter Kanzler Janarus oder zumindest wie in den frühen Jahren von Sareshs Kanzlerschaft - hoffnungsvoll. Die Kosten des Wiederaufbaus könnten es der Republik jedoch schwer machen sich gegen ein hochgerüstetes Sith-Imperium zur Wehr zu setzen, dementsprechend wertvoll könnte sich die Hilfe der Allianz als Schild und Schwer der Republik erweisen.

Lord Hoth und seine Armee des Lichts führten auch einen Krieg für die Republik und den Jedi-Orden, wobei sie nicht unerwartet in einen breiten Graubereich vorstießen. Die Jedi-Fürsten lehnten sich derart weit aus dem Fenster, dass sie nach der Schlacht um Ruusan mit der Wahl konfrontiert wurden sich entweder ganz dem Rat und den Ordensregeln zu unterwerfen oder ihr Lichtschwert an den Nagel zu hängen. Der Nachfolger Hoths, Lord Valenthyne Farfalla, wurde für seine Kooperationsbereitschaft schließlich mit einem Sitz im Jedi-Rat geehrt und Hoths Padawan Johun Othone durfte als Berater und Leibwächter Kanzler Valorums dienen. Thematisiert wurde das im von BioWares Altmeister Drew Karpyshyn geschriebenen zweiten Darth Bane-Roman "Die Regel der Zwei". Viel der Lore um Bane, die Armee des Lichts und die Bruderschaft der Dunkelheit stammt also von einem ehemaligen SWTOR- und KotOR-Autor. Ein Exit-Szenario für Allianzkommandanten wäre also denkbar, wenn aus meiner Sicht jedenfalls nicht wünschenswert.

Bezeichnenderweise habe ich meinem Jedi-Hüter bereits den Titel Baron angehängt und die eine oder andere noble Rüstung umgehängt. So manche der auf Zakuul eingeführten Rüstungen würden sehr gut zu einem Jedi-Lord passen und weit gereiste Weltenretter neigen bekanntlich auch dazu hin und wieder das eine oder andere Stück praktischer Kriegsbeute mit sich zu führen. Ob nun Waffen oder Rüstungen, selbst Gefährten, die langjährige Kampagne gegen Zakuul und die Eroberung des Ewigen Throns boten reichlich Gelegenheit die Waffenkammern der Allianz mit exotischen Waffen und kunstvollen Rüstungen aufzufüllen. Ein Jedi würde zwar keine Trophäen tragen, aber aus praktischen Gründen eine Rüstung von Vaylins Leibwache anlegen? Das wäre auch ein politisches Statement, inwieweit einen die Kämpfe der letzten Jahre vielleicht verändert haben. Nach Kapitel XII sieht man sich ja vielleicht sogar selbst nicht mehr als traditioneller Jedi-Ritter.

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren

 


Das Ende der Allianz?
Schon Sun Tsu, der chinesische Autor von die Kunst des Krieges, schrieb, die höchste Kunst ist es einen Krieg zu gewinnen ohne ihn zu führen. Was das bedeuten kann, darüber haben sich schon Generationen von Philosophen und Strategen den Kopf zerbrochen. Oftmals steckt hinter Kriegen die Erreichung eines politischen Ziels, wie Gebietsvergrößerung, das Stillen eines Sicherheitsbedürfnisses oder der Gewinn von Ressourcen. Lassen sich diese Ziele auch erreichen, ohne eine eigene Armee ins Feld zu schicken? Ja, unter anderem durch die Manipulation von anderen Staaten.

Die Zerschlagung der Allianz

Sind die Aufstände gegen die Ewige Allianz willkürlich? Fast wirkt es ja so, immerhin handelt es sich bei den Aufständischen um lediglich kleinkalibrige Gruppierungen, die bestenfalls einzelne Planeten in ihre Gewalt bringen konnten. Doch entscheidend ist nicht, wer die Aufstände ausführte, sondern wo diese geschahen. Jeder der Aufstände ist womöglich dazu gedacht, Ressourcen der Allianz zu binden, indem entweder Patrouillen zurückgelassen werden müssen oder indem sogar Garnisonen zurückbleiben müssen, wie auf Denova.

Aufstände wie auf Ord Mantell, Coruscant oder Denova sind zweifelsfrei gedacht die Allianz auf republikanisches Kernterritorium zu locken und so einen diplomatischen Zwischenfall zu provozieren. Ebenso problematisch ist der Einsatz auf Makeb, das zuletzt eine von Darth Marr gesicherte Welt war. Republik und Sith-Imperium werden vorgeführt und die Allianz tritt an Orten in Erscheinung, die sie ansonsten höchstens im Kriegsfall betreten würde. Die Sicherung Denovas ist außerdem etwas, das seit dem Krieg mit den Schreckensmeistern zumindest symbolisches Gewicht besitzt. Und das Monster von Makeb stammt ursprünglich von Belsavis.

Wer auch immer der schattenhafte Gegner der Allianz ist, er oder sie nutzt vor allem Wissen als Waffe. Dabei ist das Wissen dieser Person erstaunlich und grenzt an Know-how das bestenfalls der Schleier oder ranghohe Vertreter des Sith-Geheimdiensts besessen haben sollten. In einem der Aufstände findet sogar eine verbesserte Variante des Rakghul-Serums Verwendung, was eine mögliche Involvierung Dr. Lokins nicht ausschließt. Ist Lokin nach SCORPIO der nächste Bösewicht? Ein wahnsinniger Wissenschaftler mit Top Secret-Wissen und Geheimdienstkontakten wäre ein formidabler Bad Guy für das nächste Addon. Man könnte schon los spekulieren, wie sich da auch andere Ex-Gefährten des Agenten einbauen ließen. Oder steckt gar die vor einigen Jahren auf Rishi befreite Shara Jenn hinter der Affäre? Wächter X war ein Genie, könnte seine "Schwester" Wächter 2 nicht genauso skrupellos und genial sein, nachdem sie nun von ihrer Konditionierung durch das Imperium befreit wurde?

Die Intrigen gegen die Allianz werden mit dem Krieg um Iokath ihren Höhepunkt erreichen, denn dort wird es unumgänglich werden sich für eine der beiden Seiten zu entscheiden, was womöglich auch den Tod des Kommandeurs der anderen Seite bewirken kann. Iokath spaltet den Plot wieder in zwei Richtungen auf, eine imperiale und eine republikanische, belohnt wird man dafür mit einem von zwei Gefährten und auch das macht einem die Bedeutung von Iokath deutlich. Der finstere Hintermann weiß nicht nur von Staatsgeheimnissen wie Rakata Prime, Makeb oder dem Rakghul-Serum, er oder sie weiß auch von Iokath und nun wird die Allianz wohl oder übel Anhänger verlieren.

Wenn der Feldherr vom hohen Ross absteigen muss

Da besitzt man die Ewige Flotte und Legionen von Skytrooper, aber jeden der Aufstände muss man persönlich niederschlagen? Diese Spielmechanik wird sich mit Iokath wohl noch vertiefen und weiter erklären lassen. Die neuen Herrscher von Zakuul wirken allmächtig, doch im Kampf gegen sinistre Verschwörer reicht eine allmächtige Flotte und Droidenarmee nicht aus. Es gibt Möglichkeiten den Commander vom Thron weg zu locken und in einen Plot zu verstricken, ohne die Allianz sofort aufzulösen, den Thron zu zerstören oder sonstwie die Ereignisse aus 4.0 und 5.0 zu revidieren, ganz einfach indem man einen Feind ins Spiel bringt, den man mit konventioneller Kriegsführung nicht besiegen kann. Der neue Gegner ist also wahrscheinlich jemand den man eher mit Special Forces als mit Orbitalbombardements bekämpfen muss. So etwas hatten wir genau genommen noch nie, zumindest in The Old Republic. Der Gegner zeichnete sich immer dadurch aus mächtiger zu sein, entweder auf dem Schlachtfeld oder im Zweikampf. Nun könnte der Gegner ein Verschwörer und Terrorist sein, dessen vordergründiges Ziel die Zerschlagung der Allianz und eine Rückkehr zum Kalten Krieg sein könnte. Wir kämpfen gegen den Schleier - unter einem anderen Namen.

Die alles entscheidende Frage ist wohl, wer hinter der Verschwörung steckt. Meiner Meinung nach wird es jemand bekanntes sein, doch darunter könnten sich sowohl Ex-Gefährten, als auch Ex-Questgeber befinden. Jadus, Garza, Wächter 2, Dr. Lokin, der Minister oder sogar Darth Vowrawn erscheinen mir als mögliche Strippenzieher, ebenso wie ein geläuterter Darth Malgus. Jadus, Vowrawn und Malgus würden als Sith den meisten Sinn ergeben, doch nur Jadus hat sich bisher als machthungrig und als übermächtiger Verschwörer erwiesen. Vor langer Zeit galt Jadus als mächtigster Gedankenmanipulator neben dem Imperator, eine Fähigkeit die er gut dazu gebrauchen könnte einzelne Aufständische zu ihren Taten zu treiben. #Jadus4BigBad6.0

In den Files zu 5.2 findet sich neben einem [Darth Malgus] auch eine [Captain Trila] als NPC, der angeblich beiden Seiten angezeigt werden soll. Captain Trila kennt man vielleicht noch von Oricon, wo sie die schwer angeschlagene republikanische Questgeberin war. Nun hat sie es bis zur Offizierin gebracht und dient an der Seite des Supreme Commander Jace Malcom. Nach Denova ist das die zweite subtile Verbindung zu den Schreckensmeistern und diese waren nach eigener Aussage Darth Jadus ja nicht unähnlich. Jadus, der immer versuchte die Pläne des Imperators zu erfahren... wie würde er auf Oricon, Ziost und Zakuul reagiert haben? Seine Hinrichtung durfte man ja nie erleben und ähnlich wie im Fall Teneb Kels ist es denkbar, dass er den Dunklen Rat selbst im Fall seiner Gefangennahme zu einer Begnadigung erpressen konnte.

Malgus Erwähnung macht es jedoch unumgänglich sich mit der Möglichkeit seiner Rückkehr zu beschäftigen, auch wenn mir andere Optionen sympathischer erscheinen. Warum mir Malgus als schattenhafter Verschwörer missfällt? Weil das in meinen Augen einfach nicht sein Stil ist, aber genau das hat man einst auch über Darth Vader und Darth Maul gedacht, die sich seither beide als begabte Schüler Darth Sidious erwiesen haben. Vor allem Darth Maul wurde in The Clone Wars und Rebels zu jemandem, dem man auch abnimmt der Schüler der Schlangenzunge Darth Sidious gewesen zu sein. Malgus aber? Der träumte in Paul Kemps Roman doch immer von Krieg und wie nur ein Kriegsherr der dunklen Seite würdig wäre? Leider sind die Romane oft nur schönes Beiwerk und keineswegs Richtlinien dafür wie sich ein Charakter entwickeln muss, siehe Revan in Karpyshyns REVAN.

Warum ergriff Malgus nicht schon die Macht als ihm nur Darth Acina im Weg stand? Imperator Malgus hätte aus der Versenkung auftauchen und Thronansprüche geltend machen können? Doch Acina genoss vermutlich die Unterstützung der Bevölkerung, der letzten Sith und der Bürokraten. Unter ihr konnte das Imperium sich von den letzten Kriegen erholen, während Malgus vermutlich einen Krieg bis zur totalen Niederlage geführt hätte, wie der Dunkle Rat es zuvor auch getan hatte. Malgus war clever und er hatte das Imperium verraten, etwas das seinen Ruf nachhaltig beschädigt haben dürfte. Er versetzte dem Imperium einen Todesstoß von dem es sich fast nicht mehr erholt hätte und er bemächtigte sich der Raumstation des Imperators, die man später zwecks Recherchen über Zakuul noch gut hätte gebrauchen können. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Malgus über ehemalige Anhänger oder sogar Doppelagenten innerhalb der Revaniter über Rakata Prime Bescheid wusste und dass er nach einem vorgetäuschten Tod auf Ilum sehr genau beobachtete, was innerhalb des Imperiums geschah. Sein Scheitern auf Ilum könnte Malgus zu einem anderen Mann gemacht haben, jemanden der den Niedergang des Imperiums wohl verbittert zur Kenntnis nahm, ehe es unter Darth Marrs Führung wieder Widerstand leisten konnte. Malgus Schüler Cytherat starb auf Makeb, einige seiner Anhänger wurden wieder in das imperiale Militär reintegriert und wer weiß, wie viele sich danach wohl den Revanitern anschlossen.

Im Unterschied zu Jadus ist Malgus nun einmal populär und ihn für 6.0 zurück zu holen würde es erlauben SWTOR marketingtechnisch wieder auf ganz neue Beine zu stellen. Malgus übereilter Tod auf Ilum ging an vielen schlichtweg vorbei und das Potential dieses mühsam aufgebauten Charakters wurde verschwendet, ehe der Ruf nach einem Ops-Boss Malgus je laut werden konnte. Malgus hat eine solide Fanbase und er schneidet in nicht wenigen Versus-Videos auf Youtube als Sieger ab, denn viele sehen in ihm einen weniger verwundbaren Darth Vader. Auch von der Lore her bietet Malgus einige Optionen, denn zwischen der Plünderung des Jedi-Tempels und seinem Tod auf Ilum war Malgus der Kommandant einer imperialen Expeditionsstreitmacht am Rande der Galaxis. Möglicherweise hat Malgus Dinge gesehen und erfahren, die es dem Imperium viel leichter gemacht hätten Bedrohungen wie durch Zakuul schon rechtzeitig zu erkennen. Malgus ist ein typischer Sith, doch auch wenn man glatzköpfige Juggernauts als tumbe Haudrauf-Schergen einordnen möchte, sie sind doch meistens erheblich smarter. Man nehme etwa den Gründer der Regel der Zwei - Darth Bane. Bane war in seiner Legends-Form eine Kreation von Drew Karpyshyn, der, was für ein Zufall, seit letztem Jahr wieder ein Teil des Bioware-Teams in Austin ist. Doch auch der neue Lead Writer Ian Ryan hat als Ilum-Schöpfer eine gemeinsame Vergangenheit mit Darth Malgus.

Nach Revan und dem Imperator leidet The Old Republic darunter seine besten Zugpferde als Antagonisten geopfert zu haben und auch das Experiment neue Gegner zu schaffen war nach einem ersten Scheitern (die eher blassen Anführer des Huttenkartells in 2.0) mit Arcann und Vaylin zwar nett anzusehen, doch entfernte man sich weitgehend vom gewohnten Territorium. Die Schuld sehe ich zumindest beim ehemaligen Lead Designer Jesse Sky, der den Plot für KotFE diktierte und damit auch bereits KotET erzwang. Die Bemühungen den Eternal Empire-Arc in nur zwei Expansionen abzuschließen sehe ich als Versuch von Skys Nachfolger Charles Boyd, SWTOR wieder auf Kurs zu bringen, dazu gehörte dann auch die Abkehr vom radikalen Kurs der 4.0-Ära. Was wäre besser um ein Back to the roots-Szenario zu feiern, als einen der großen Heroen der Anfangszeit hervorzuzaubern?

5.0 hat den Outlander zu einem veritablen Kriegsherrn gemacht, der so oder so das Erbe eines Darth Malgus und Revan Reborn angetreten hat. Die Allianz verbindet Jedi und Sith, genauso wie Menschen und Aliens. Anstatt eine dritte Fraktion zu bekämpfen ist man zu dieser dritten Fraktion geworden. Man kann mittlerweile auf Augenhöhe mit Kanzlern und Kaisern verhandeln, anstatt sich die Frage zu stellen, ob man sich ihnen anschließen darf. Der Allianzkommandant ordnet sich nicht länger unter, er schließt Bündnisse und manchmal bieten sich Anführer wie Mand'alor Shae Vizla sogar an, um für den Commander zu kämpfen. Wenn man an Revans Aufstieg zurückdenkt, der sich ja auch seine eigene ihm persönliche ergebene Streitmacht schuf, um die Mandalorianer zu bekämpfen, dann ist der Commander diesem nicht mehr unähnlich. Genauso wie Revan in den Mandalorianischen Kriegen als verlängerter Arm der Republik agierte, sogar noch ehe er in das Oberkommando eingebunden wurde, obwohl er seine Karriere als Freiwilliger begann und quasi einen Jedi-Freiwilligenverband anführte, kann ein republikanischer Commander auf Iokath seine Allianz an die Republik binden. Umgekehrt würde ein imperialer Commander quasi im Sinne Darth Marrs eine imperiale Splittergruppe zum Verbündeten des Imperiums erklären. Man hat eine Armee, aber eigentlich keinen Staat hinter sich, vom eroberten Zakuul einmal abgesehen. Ich gehe sogar noch weiter und würde den Outlander als größten Feldherrn seiner Ära bezeichnen. Er besiegte das Ewige Imperium und er brachte dessen Flotte in seine Gewalt, während er nebenbei Kephess trandoshanische Söldnergruppe, ebenso wie Imperiale und Republikaner an sich binden konnte. Sogar Havoc Squad und Rusks Fremdenlegion schlossen sich der Allianz an. Wenn man diesem Mix noch die Mandalorianer hinzufügt, dann ist die Allianz eigentlich der Zusammenschluss aller die zumindest für eine Fraktion einmal die Bösen waren. Für Fans der Legends ist die Allianz eine Fundgrube für Großmachtträume, Mandalorianer mit einer Droidenarmee oder eine Droidenarmee im Dienste der Republik, angeführt von einem Jedi-General, unterstützt von zahlreichen Veteranen.

Man könnte nun davon ausgehen, dass die einseitige Parteinahme der Allianz auf Iokath sehr rasch die Existenz der verbliebenen feindlichen Fraktion beenden sollte. Die Ewige Flotte war schon einmal in der Lage Imperium UND Republik zu überrollen, nun sollte es doch ein leichtes sein, selbst mit einer reduzierten Flotte eine der beiden Fraktionen auszuschalten? Eigentlich stand man noch nie so nahe vor dem Sieg...

Permalink (17 Kommentare)   Kommentieren