Freitag, 17. August 2012
SWTOR goes F2P (Teil 7): Von der Möglichkeit neuer Gefährten


HK-51 wird den Anfang machen und ist seitens Biowares eine clevere Wahl, denn die Probleme neue Gefährten und Klassenquests mittels kaufbaren Expansion Packs einzuführen hat einen großen Haken. Es gibt bei derzeitigen Stand ganze 8 Klassen und auch wenn sich Bioware klugerweise eines Modulbaus für SWTOR entschlossen hat (nur die Klassenquests unterscheiden sich auf den jeweiligen Planeten und alle 5 Gefährten entsprechen dem gleichen Klassenschema, also 1 Heiler, 1 Range-Tank, 1 Melee-Tank, 1 Range DD, 1 Melee-DD), der sich in vielen Aspekten des Games niederschlägt und es leicht mit neuem Content, Events usw. ergänzen lässt, so ist es jetzt doch nur bei HK-51 leicht einen neuen Gefährten einzuführen, denn der Droide wird mit abgewandelten Dialogen für alle Klassen verfügbar sein. Punkt und aus?

Damit kommt SWTOR zwar in seinem ersten Jahr auf die Bilanz einen neuen Gefährten eingeführt zu haben und den sogar für alle 8 Klassen, aber es lässt einen doch rätseln, wie sie diesen Trick im bald anbrechenden zweiten Jahr (so bald wie Dezember 2012) wiederholen zu gedenken.

Sprecher?

Natürlich, man hat die diversen Sprecher der Gefährten auf längere Zeit verpflichtet und kann gut und gerne neue Gefährtenquests einbauen. Man kann aber auch schon bewährte Sprecher heranziehen Dialoge für neue Charaktere aufzunehmen. Und einige Gefährten haben ohnehin sehr wenig zu sagen. Zum Beispiel Xalek. Man könnte auch neue Sprecher rektrutieren, was eher unwahrscheinlich ist. Bioware setzt gerne auf vertraute Klänge, so spricht der HK-51 Sprecher im Original etwa auch Meister Jaric Kaedan.

Bioware könnte sich auch einer Reihe "billiger" Tricks bedienen, also eine Reihe von stimmenlosen Droidengefährten einführen, wie den T7 des Jedi-Ritters. So würde man sich den Sprecher sparen, Schreibarbeit für die Dialoge wäre es dennoch. Dass es außerdem etwas fad und unkreativ wirken würde, wenn quasi schon wieder ein Droide als Gefährte eingeführt wird, sei noch dazu gesagt. Vielleicht eine Option für später. Bei einem Roll out neuer Gefährten für alle 8 Klassen könnte sich jedoch durchaus schon einer darunter befinden oder auch 2-3. Immerhin es gibt von Haus aus einige Klassen die bis jetzt gar keinen unter den aktiven Gefährten haben.

Gleiches gilt für einige Nichtmenschen, wie Khem Val, Qyzen Fess oder Bowdaar. Einen neuen Sprecher hierfür zu verpflichten ist nicht notwendig und mit Makeb bzw. dem Huttkonflikt auf dem Horizont ließe sich da auch erzählerisch etwas drehen, einen huttisch sprechenden Gefährten mit an Bord zu nehmen. Bioware liebt Story und das könnte auf lange Sicht SWTORs Lebensfaden werden, die forterzählte Geschichte, die man sich nach und nach freischalten kann. Vielleicht ist das Thema Sprecher auch nicht so das Problem...

8 Klassen, 8 neue Gefährten?

Sprechen wir es einfach aus, das Problem mit neuen Gefährten sind die Vertreter jener Klassen die keinen erhalten würden. Bringt man jetzt einen Attentäter als Gefährten für den Sith Inquisitor ins Spiel werden 7 andere Klassen jammern, dass sie keinen bekommen haben. Immerhin, keine Angst die meisten dieser Stimmen würden auch jammern wenn sie einen bekommen, weil ein anderer vermeintlich besser ist, aber hier liegt der Hund nun einmal begraben.

Man könnte das noch umgehen, indem man einen Gefährten für mehrere Klassen einführt, etwa besagten huttisch sprechenden "Vermittler" im Rahmen der Makeb-Einführung. Einen für Reps, einen für Imps.

Natürlich ist es jetzt nicht so, dass jeder Spieler nur 1 Char und damit 1 Klasse hätte. Mit 8 Slots und bald wohl schon mehr, kann man alle 8 Klassen besitzen, dennoch aber 2 oder mehr über andere präferieren. So wäre mir dann ein neuer Gefährte für den Kopfgeldjäger lieber als für den Soldaten.

Wenn dann - müsste Bioware auf einen Schlag etwas für alle Klassen anbieten, auch wenn es im Spiel statistisch bewiesen mehr Sith Hexer als jede andere Klasse gibt. Man kann jetzt auch ein wenig mit der Statistik spielen, wie es die "Profis" tun und sich die Wahrheit zurechtbiegen. Lassen wir es bei der Aussage, die Mehrheit der Hexer ist nicht so erdrückend, dass sie einen absoluten Vorrang rechtfertigen würden. Aber das Wissen um diese Beliebtheit erklärt auch warum die ersten offiziellen Ankündigungen in Sachen Kartellmarkt-Items einen Sith Meditationsthron und die Maske des vermutlich als Sith Hexer einzuordnenden Darth Nihilus sind. Schon da stellt sich die Frage, was habe ich als Kopfgeldjäger oder Soldat davon?

Der Vorreiter als Versuchsobjekt

Es ist zumindest eine vernünftige Annahme, dass Bioware angesichts der hohen Sith Inquisitorenzahlen jedoch genau diese Klasse auserwählt, um an ihrem Beispiel herauszufinden, ob sich und inwieweit sich frischer Klassencontent bezahlt machen wird. Kurzum, die Inquisitoren sind zahlreich genug, dass ein Fehlschlag wenigstens entsprechend abgefedert wird. Soll heißen, wenn Content wie ein neuer Gefährte im "Einzelverkauf" für die Inquis schon nicht zieht, dann ist das auch für alle anderen Klassen unwahrscheinlich. Punkt ist nur, es gibt genügend Inquis, dass selbst wenn sich nur (sagen wir mal so) 25% der aktiven einen kaufen, der Aufwand gerechtfertigt war, den die Entwickler reingesteckt haben.

Mit F2P-Start kann und muss Bioware solche Dinge auch austesten, wie weit die Leute bereit sind zu bezahlen, welche Arten von Items am besten ankommen und welche Art von Items daher nachgelegt werden sollte.

Ein anderes Beispiel ist auch das Chevin-Event für solches "Austesten". Eine Schnitzeljagd auf 2 Planeten, die sich wie das Rakghul-Event nicht an einem einzelnen Tag abwickeln ließ und auch andere Items mit sich brachte. Was soll das heißen? Naja, je nachdem wie das Event ankommt kann man vermutlich die Intelligenz der Spieler einordnen, also wie diese mit diesem anderen Typ von Quests klarkommen. Wobei schon viele daran scheiterten die Minimap zu nutzen, um den Chevin-Händler zu finden.

Das Chevin-Event ist insofern von hoher Bedeutung, weil man auch einen Teil der HK-51-Questlinie mit derartiger Rätselsuche verbinden wollte. Behaupten die Spieler nun das Chevin-Event war zu schwer und das Feedback fällt völlig negativ aus, wird auch HK-51s Quest "angepasst". Somit dürfte auch ein weiteres Stückchen des Rätsels aufgedeckt sein, warum HK auf sich warten lässt.

Triple A Storytelling aka Gefährtenquests

Führt man einen neuen Gefährten ein gilt auch die Frage, ist der sein Geld wert? Immerhin Kartellmünzen kosten etwas. Es sind bei Gefährten ja zwei Varianten vorstellbar:

1. Das Pet
Ein Gefährte wie Broonmark, Xalek oder T7. Hat wenig zu sagen, wird gekauft und vielleicht noch irgendwo abgeholt. Hat ein paar Dialoge und fertig. Für Bioware am günstigsten herzustellen, quasi Billigware.

2. Der Partner
Meistens ein Gefährte wie der erste den man erhält oder im Falle des Jedi-Ritters wie Kira Carsen. In diese Kategorie dürfte auch HK-51 fallen, wenn man seine Beschaffungsquest betrachtet. Defintiv teurer, weil aufwendiger. Diese Gefährten haben eine eigene Quest um freigeschaltet zu werden. Sie besitzen mehr Dialoge und sogar immer wieder mal eine kleine Zwischenquest. Bei ihnen lässt sich erzählerisch weit mehr unterbringen, wie dunkle Seite, helle Seite-Entscheidungen, vielleicht sogar einmal das eine oder andere Item, ein Titel und legt man das Ganze als größere Quest an, sogar wie bei Jasea Willsaam welche Variation des Gefährten man erhält.

Nun stellt sich die Frage was wollen die User. Eine aufwendige, nett zu spielende Quest, die aber auch kostet und sich eben nicht wiederholen lässt. Oder ein Mikrowellenpet, das ein paar coole Sprüche absondert, auf dem Raumschiff als Wandschmuck rumlungert und bestenfalls eine interessante, aber kurz abgehandelte Hintergrundgeschichte pflegt.

Es ist beides möglich, je nachdem wie sich das F2P-SWTOR entwickelt. Bioware selbst würde natürlich Variante 2 bevorzugen, den Partner. Um das Beispiel Dragon Age 1 wieder einmal auszugraben, hier hatte man etwa Shale, die HK, Qyzen und Khem Val nicht unähnliche Golem, mit ihrer Abneigung gegen Tauben und gewisser Arroganz gegenüber uns weichen Dingern. Mit ihrer Beschaffungsquest, aber dann nicht mehr gehört Shale zu einer Mischung aus Typ 1 und 2. Im Gegensatz dazu der Prinz aus Dragon Age 2. Dieser fügte sich organisch in die Story ein, spielte sogar bei der finalen Entscheidung noch einmal eine Rolle. Ein solcher Gefährte wäre in SWTOR also durchaus schon in loweren Leveln erspielbar, die Quest für ihn würde mitleveln und nach Zuneigungslevel freigeschaltet werden.

In meinen Augen scheint Dragon Age 2 die beste Adaption dieses Prinzips geliefert zu haben und ist eindeutig Variante 2. Allerdings kann der Gefährte auch als eine Art Questbelohnung dienen, so gesehen mit Zaeed und Kasumi in Mass Effect 2. Beide tragen bis auf ihre mehr und weniger aufwendigen Rekrutierungsquests (bzw. Loyalitätsquests) auch nichts weiter bei, wobei man von Kasumi wenigstens eine epic Waffe bekommt. Diese Variante hat zwar auch Biowares selbsterklärtes Triple A Storytelling, widerspräche aber SWTORs Konzept vom Leveln der Gefährtenzuneigung. Einmal rekrutiert und dann keine Dialoge mehr? Wäre nicht vorstellbar, wenigstens ein paar Dialoge müssten da schon her.

In Mass Effect 3 haben die Entwickler (die allerdings nicht an SWTOR beteiligt waren) aus diesem "Fehler" schon gelernt, der Protheaner-Gefährten Javik wurde in einer Mission rekrutiert und lieferte auch nachher noch Dialoge. Angesichts von Biowares bisherigen Erfahrungen und DLC-Praktiken wäre es gut möglich, dass Gefährten nach der Mass Effect 3/Dragon Age 1 oder Dragon Age 2 Variante eingeführt werden.

Eine Frage der Klasse

Eine Möglichkeit und Erklärung warum es neue Gefährten für die jeweiligen Klassen erst sehr viel später im Kalender des Jahres 2013, wenn überhaupt, geben könnte, ist die Frage nach der Gefährtenklasse.

Bis jetzt gibt es 5 Gefährtenklassen und den Schiffsdroiden als Crafter (der liebt kulturelle Artefakte btw). Grundsätzlich ginge es, mit ein paar Dialogen und einem lange mal angeregten Combat-Upgrade den Schiffsdroiden als brauchbaren Gefährten zu etablieren. Auch im Moment könnte man ihn aufrüsten wie T7, SCORPIO oder M1-4X (sein Primärstat ist genauso Zielgenauigkeit), aber der C-3PO-Vorfahr kann keine Waffen tragen und ist hilflos idiotisch, da er trotzdem angreift, nur mit seinen blechernen Fäusten und damit zum Melee-Heiler avanciert. Interessant ist da nur, dass alle anderen Heiler derzeit als Range-Heals deklariert sind, tragen ja auch alle eine Blasterpistole.

Einen Melee-Heiler einzuführen (indem man den Schiffsdroiden für Kämpfe freischaltet), also schwertschwingenden Heiler... wäre idiotisch! Schon Nahkampf-DD ziehen wegen der üppigen AE-Schäden mancher Gegner (wie simple Aufklärungsdrohnen) zuviel Schaden und werden meist gemieden. Ein Nahkampfheiler müsste dann hauptsächlich sich selbst heilen und wäre völlig sinnlos.

Im Moment ist sogar unbekannt welcher Klasse HK-51 angehören wird. Nachdem alle anderen Droiden auf Zielgenauigkeit basierende Tanks sind würde sich das anbieten, allerdings wäre er als DD sogar noch beliebter. Die Möglichkeit ihn als veritable Kombiklasse (DD/Tank) einzuführen ist der Mehrheit der Spieler noch am sympatischsten. Er ist auf jeden Fall Fernkämpfer und nutzt ein Blastergewehr. Angesichts seines Vorfahren HK-47 werden wir auch damit rechnen dürfen, dass er einen Flammenwerferangriff besitzt. Wenn wir uns sogar eines der berühmtesten HK-47-Zitate in Erinnerung rufen, wäre sogar denkbar dass er ein Scharfschützengewehr nutzen kann. Allerdings müsste man dann auch Scharfschützengewehre mit Zielgenauigkeit ins Spiel patchen.

Was die Bewaffnung selbst aktueller Klassenmodelle betrifft ist viel möglich, aber bisher wurde wenig ausprobiert. Man muss sich nur einmal das eigene Fähigkeitenmenü ansehen. Ein Sith Attentäter etwa kann Vibroschwerter, Lichtschwerter, Trainingsschwerter, Doppellichtschwerter und Elektrostäbe schwingen. Und darauf will ich jetzt hinaus.

Ein neuer Gefährte, ob nun als Range oder Melee deklariert könnte mit der Möglichkeit sowohl ein Schwert als auch einen Blaster zu schwingen (beide Zugriffsmöglichkeiten freigeschaltet) funktionieren. Man wählt die Waffe und erhält einen Nah- oder Fernkämpfer. Denn mit dieser führt der Gefährte ja im Grunde nur seinen Standardangriff aus und das lässt sich sicher einfach so umprogrammieren, dass er dann auf Distanz bleibt oder die unmittelbare Nähe des Gegners sucht. Ebenso könnte man einige seiner Spezialangriffe adaptiv gestalten. Muss man aber nicht, da auch Range-DDs wie Söldner mit Angriffen wie Flammenwerfer, Raketen usw. funktionieren, die es auch bei Nahkampf-DDs wie Torian Cadera oder der Mandalorianischen Gefährten des Schmugglers zu bestaunen gibt.

Mit einem deutlichen Buff des Angriffsmodus (selbst Tanks können auf eine Art DD-Mode schalten), dass man die Unterschiede in Sachen Dmg spürt, wäre es zudem möglich einen wahren Tank/DD-Gefährten zu schaffen, der sich je nach Bedarf einsetzen lässt. Im Grunde perfekt, denn einen solchen Gefährten, noch dazu mit interessanter Story oder von ikonischem Charakter, würde man ja gerne kaufen und nutzen, nur als Tank-Juggernaut etwa braucht man keinen Tank an seiner Seite und umgekehrt macht mich ein DD als Marodeur wenig glücklich.

Das Problem hiermit, man müsste bei einem solchen Gefährten auch auf die Aggroskills verzichten bzw. deren Aggrokomponente abschalten, wenn von DD auf Tank-Modus gewechselt wird. Und so adaptiv ist das Spiel derzeit noch nicht. Momentan wäre es am besten möglich einen Gefährten zu schaffen der über keinen Angriff verfügt der Aggro erzeugt bzw. auch nur 1 Spott (den dafür aber auf kurzem CD), ein solcher Gefährte müsste zudem über massiv gebuffte Aggro verfügen wenn man ihn als Tank einsetzt, da es ansonsten etwas frustrierend wird.

Wie nun immer HK-51 entwickelt wird, die von mir vorgeschlagenen Optionen wären schlicht Workarounds, um das eigentliche Problem. Ein neuer Gefährte für eine Klasse würde je nachdem ob DD, Tank oder Heal finanziell uninteressant sein, da nur ein begrenzter Teil der User die sich einen Gefährten für diese Klasse kaufen würden, dann auch kaufen. Also bspw. wird ein neuer DD-Gefährte für Kopfgeldjäger vor allem unter zahlungswilligen Powertech-Tanks Anhänger finden (und das soll ja eine der unbeliebtesten Klassen sein). Damit blieben Söldner-DD, Söldner-Heal und Powertech-DD die auch zahlen würden übrig. Also im Prinzip nur ein Viertel der Kopfgeldjäger. Das ist jetzt nur ein Modell, also stark vereinfacht, um meinen Standpunkt klar zu halten.

Hybrid oder nicht hybrid? Oder muss man überhaupt "noch" nicht soweit gehen?

Die Lösung und zugleich auch eine Überleitung in Richtung eines möglichen Addons, wäre die Schaffung einer völlig neuen Klasse. Und wie es eben so ist, so ganz neu sind solche Klassen nie, sie lassen sich meist auch noch in DD, Tank und Heal unterscheiden. Eine Gelegenheit also die Grenzen zu verwischen?

Die Spieler wünschen sich und fordern gerne immer wieder nach mehr hybrid, Hybridskillungen, Hybridklassen - das beste aus verschiedenen Welten, alles haben und auf nichts verzichten, wenn mans überspitzt formuliert. Die tankende, heilende Damage-Sau gibt es aber nicht. Am ehesten noch Tanks die besser Damage mitmachen können und dafür auf Schutz verzichten. Geben tut es solche Hybridklassen auch ingame bereits, man muss nur einmal die Klassenbezeichnungen diverser NPC-Gegner lesen und auf deren Fähigkeiten achten. Doch möglicherweise muss man für künftige Gefährten noch nicht einmal soweit gehen.

Es mag zwar 5 Gefährtenklassen geben, aber so ziemlich jeder Gefährte spiegelt auch nur eine Erweiterte Klasse wieder. Vette und Andronikus etwa sind klassische Revolverhelden, einen Schurken/Saboteur (Range DD mit geringer Distanz, gerade so aus dem AE und Nahkampfangriffen wie Messern) sucht man allerdings vergeblich. Andere Klassen sind halt schwach vertreten wie Marodeure mit Ashara Zavros. Und bei einigen muss man den Zusammenhang erst suchen, wenn die nahkampfsüchtigen Stabkämpfer wie Torian Cadera sich als Powertech-DDs nur mit anderer Haupthand entpuppen.

Was fehlt sind Adaptionen des Hexers/Gelehrten, Saboteurs/Schurken (als DD). An Einhandlichtschwertträgern mangelt es generell schon, machtnutzende Gefährten in leichter Rüstung tragen jedoch fast ausschließlich immer eine Doppelklinge und sind Nahkämpfer.

An Beispielen von Machtblitzen und -stürme entfesselnden NPCs, deren Jedi-Konterparts halt Telekinesewellen heraufbeschwören würde es nicht mangeln. Ein gefallener Jedi als Gefährte für Imperiale wäre da durchaus eine Idee. Auch ein Jedi-Heiler Machtanwender mit Heilkünsten wäre erzählerisch vertretbar. Selbst der große Darth Bane musste sich zeitweise eines solchen wilden Machtnutzers bedienen, um zu überleben. Ein solcher könnte sogar ein Voss sein, was die Möglichkeit eröffnen würde, ihn wie HK-51 an alle Klassen und beide Fraktionen zu verscherbeln. Moralisch grau außerdem flexibel für jeden Typus.

Für den Saboteur/Schurken gibt es ebenfalls diverse Beispiele, das imposanteste ist aber HK-47 im Flashpoint Der Falsche Imperator. Mit fächerförmigen Blasterfeuer-AE, Giftklinge, Messer, Stun, Flammenwerfer UND eben gerade Angriffen aus der Tarnung heraus ist er das Paradebeispiel für die Fähigkeiten eines imperialen Agenten oder Schmugglers, auch wenn diese nicht einmal dessen vollständige Skillpalette besitzen. Ein Gefährte mit List-Blastergewehr und Messer, auch einen solchen gibt es derzeit eben nicht. Die diversen Sniper tragen ja Scharfschützengewehre und meiden Nähe. Einzuführen wäre der Saboteur möglicherweise als abtrünniger Agent/Söldner/Schmuggler oder Jedi-Jäger/Sith-Jäger. Es wäre sogar denkbar dass HK-51 in diese Kategorie fallen wird.

Irgendwann hybrid

Sind die letzten beiden Klassen einmal abgedeckt steht die Frage an, was nun. Hybrid ist die Zukunft - ist schon ein netter Slogan, richtig ist er aber für SWTOR insofern, als auch in anderen Games neue Klassen für gewöhnlich nur Kombinationen vorhandener sind. Krasses Beispiel Mass Effect, indem sich aus den Biotikern, Soldaten und Techs allerlei Mischformen entwickelt haben. Interessant ist dieses Thema auch in Hinsicht auf mögliche Addons oder eben neue Klassen im Zuge eines Durchbruchs des F2P-Systems im kommenden Jahr.

Das Rad muss man dafür sogar nicht einmal neu erfinden. Es gibt NPC-Klassen wie den Dunklen Adepten oder Hellen Wächter. Eine Kombination aus Jedi Hüter und Gelehrten etwa. Schwere Rüstung, ein Schmalspur-Machtblitz und nur ein Lichtschwert, womit ich im Nahkampf durchaus überlebensfähiger bin als der klassische Hexer. Ob nun als neue erweiterte Klasse oder ganz frisch samt Story, man könnte dann wirklich wie Darth Malgus im Hope-Trailer auf Alderaan als Juggernautabwandlung hin und wieder einen Machtblitz abfeuern.

Die Debatte inwiefern SWTOR vor dem eigenen Mut zurückgeschreckt ein Hybridklassenmodell gekippt hat (Tank/DDs und Heil/DDs) besteht sein Release. Spuren dafür sollen noch im Code zu finden sein. Der entscheidende Punkt ist jedenfalls, bei den gegenwärtigen Gefährtenklassen herrscht strikte Trennung. Und die Community ist nicht allzu zufrieden damit, denn Tanks stecken nicht immer soviel mehr als DDs, dass das den fehlenden Dmg-Output entschuldigen würde. Nimmt man Bioware beim Wort, dass man nun mehr auf die Community hören will und in künftigen Expansion Packs gewisse Anpassungen vornehmen will, wie die Klassen gegeneinander auszublancieren, indem das Levelcap erhöht wird. Anstatt immer nur am Vanilla-Game rumzufummeln und Gefährten zu buffen und nerfen könnte BW auf Dauer einfach neue Gefährten einführen, die etwa als Tank und DD in einem funktionieren. Auch wenn das auf die Gefahr eines imba-Gefährten hinaus läuft, der als Tank mit DD-Schadensoutput konkurriert, wäre es im Zuge eines "substantiellen Levelingvorteils für Abonennten" vertretetbar und würde auch Freerider glücklich stellen, wenn man mit genügend Münzen selbst einen haben kann. Das wäre F2P in Reinkultur. Man braucht es nicht, aber man kann es sich kaufen, um es im Spiel weit einfacher zu haben. Mancher mag sich dann beschweren, dass das fast etwas ist wozu man verpflichtet ist und es würde möglicherweise ein gewisser Druck entstehen sich den DD-Tank fürs Dailies farmen zu kaufen, aber das ist F2P und die neue Old Republic die mit November 2012 starten wird. Dieser Gefährte wäre ja nicht einmal verpflichtend, wie bei neuem Tier-Gear argumentiert wird, der über Kartellmünzen zu kaufen viele vom Endgame ausschließen würde und zu einem Buy to Win wird. Man soll ja was von seinem Geld haben, wenn man sich ein Bonus-XP-Perk kaufen würde wäre das nichts anderes. Es wäre wie mit der Instantbefruchtung in Farmville, auch die kostet, man hat einen Vorteil davon und der ist nicht einmal unfair, weil man dafür bezahlt hat. Wer das nicht tut kann seine 2 Stunden bis 3 Tage warten bis alles aufgeblüht ist. Auch hier sehe ich eine Möglichkeit wie HK-51, falls er erst mit F2P starten würde, ins Bild passen würde.

Seh-Run

Der Gedanke kann einem Sith Inquistor schnell kommen, wenn man Seh-Run begegnet - durch das Verspeisen von Sith-Schülern wächst seine Macht... moment der ist ja wie Khem Val! Richtig. Und das schöne an Seh-Run, er beherrscht noch lange kein Basic, wäre also ohne Sprecher in einer neuen Questlinie realisierbar. Wir hatten es schon mit Corellia. Da befriedet man den Planeten, auf dass egal wie man entschieden hat die Schwarzes Loch-Questserie zu einem Rückzug des Imperiums führt. Das gleiche wäre mit Seh-Run möglich. Egal ob man als Sith-Inquisitor oder Krieger den gescheiterten Akolythen vergiftet hat, die dunkle Seite könnte ihn gestärkt zum "Biest von Korriban haben werden lassen". Auf der Flotte wird man daher von einem Aufseher angesprochen und je nach Klasse mit einem Hinweis auf ein Kopfgeld, die Ehre des Imperiums oder Erfahrungen in der Akademie rekrutiert für eine neue Questreihe zurückzukehren.

Die Entwickler selbst wurden in einem Q&A mal gefragt was sie von der Idee hielten in low level Bereichen mal etwas wie das schwarze Loch einzuführen und fanden das nicht nur interessant, sondern sprachen davon es durchaus zu mögen und irgendwo am Horizont auch vor zu haben. Seh-Run wäre da ideal. Tiefer in die Gräber zurückgezogen, vielleicht von einem Geist besssen, gestärkt, mit geringer Erinnerung an das mögliche erste Aufeinandertreffen mit Inquis oder Kriegern könnte alles auf einen Kampf hinaus laufen, in dessen Zuge man den Ex-Sith unterwirft und mit an Bord nimmt. Mit seinen Seltsamkeiten quasi der Dr. Zoidberg einer jeden Crew.

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