Montag, 30. Dezember 2019
Wir siedeln um!
2020 wird ein spannendes Jahr und nach 11 Jahren auf blogger.de ist wohl auch an der Zeit Pfannenstiels Welt einmal nachzurüsten. Ich darf hiermit schon einmal vorab ankündigen, dass es 2020 mit neuem Content und unter neuer Adresse weitergehen wird.

Warum? Weil mir blogger.de als Plattform zwar 11 Jahre gut gedient hat, aber ich merke immer wieder die Schwächen dieser Plattform, etwa bei der Integration von Bildern oder der Möglichkeit die Seite nach Lust und Laune zu adaptieren. Es sind halt doch manchmal die einfachen Dinge die zu einer Veränderung anregen.

Wo es nun weitergeht: www.pfannenstiels-welt.com

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Donnerstag, 26. Dezember 2019
Die enttäuschende Wahrheit über kanonisierte Legends-Charaktere
Die Existenz der Sith-Lords Darth Revan, Darth Tenebrous, Darth Andeddu, Darth Phobos und Darth Desolus wurde dank des Episode IX Visual Dictionary (der illustrierten Enzyklopädie) nun kanonisiert, doch anstatt eines Freudenfeuerwerks finde ich eher vorsichtige Zurückhaltung angebracht. Wann immer Charaktere aus den Legends kanonisiert werden verpasst man diesen fast immer einen Spin und streicht den Großteil ihrer Hintergrundgeschichte. Der wiederauferstandene Imperator wäre ein Beispiel, aber am brutalsten stellte sich die Kanonisierung meiner Meinung nach bei Quinlan Vos dar.

Vos war ein Hintergrundcharakter auf Tatooine in Episode I und wurde durch Autor John Ostrander und Zeichnerin Jan Duursema zu einem wahren Star der Republic Comics. Man kann also nicht behaupten Vos wäre irgendein Star Wars-Charakter gewesen, denn es gab insgesamt mehr Geschichten über ihn als über Mace Windu, Yoda oder alle anderen Mitglieder des Jedi-Rats. Doch selbst das verschaffte Quinlan Vos im Zuge der Kanonisierung keine bessere Behandlung. Die gesamte in den Comics entworfene Hintergrundgeschichte zu Vos Ringen mit der dunklen Seite, seinem Kindheitstrauma oder auch seinen früheren Begegnungen mit Obi-Wan Kenobi wurde gestrichen. Selbst seine Aktivitäten während der Klonkriege fielen weg. Was blieb von Vos? Ein Auftritt in einer Folge von The Clone Wars und ein Roman, in welchem mehrere Folgen der gecancelten Staffeln von The Clone Wars nachgereicht wurden. Vos behielt sein psychometrisches Macht-Talent und er galt weiterhin als einer der Undercover-Experten des Jedi-Ordens, doch alles andere wurde gestrichen. Der gecancelte The Clone Wars-Arc mit Vos und Asajj Ventress bemühte sich allerdings zumindest einen Teil von Vos Geschichte aus den Comics zu retten, nämlich, dass er Dookus inneren Zirkel infiltrieren konnte und zeitweise niemand so recht wusste, ob er nun ein Doppelagent ist oder doch unter Dookus Einfluss geraten ist. Dieser Story-Arc der sich in den Comics über mehrere Ausgaben hinzog und die Leser rätseln ließ kommt im Buch allerdings deutlich kürzer daher.

Was könnte das für jemanden wie den Superstar Revan bedeuten? Schlicht und einfach wohl, dass er darauf reduziert würde ein Sith gewesen zu sein. Seine Vorgeschichte als Jedi würde gestrichen, ebenso sein Nachleben über Darth Malaks Verrat hinaus. Was bliebe wäre ein Sith mit Revans Namen und Maske, aber ohne die umfassende und von seinen Fans sogar noch weiter aufgebauschte Lore. Vergesst KotOR II, vergesst KotOR I - vergesst einfach alles was Revan betrifft, im neuen Kanon sind Hintergründe nicht so wichtig wie Oberflächlichkeiten. Quinlan Vos Look hat man ja auch ganz übernommen. Vielleicht dürfte man sich von Revan erhoffen, dass er im neuen Kanon ebenfalls verraten und seines Gedächtnisses beraubt wird. Aber er wird dann wohl kein Jedi gewesen sein und vielleicht ist man sogar so innovativ und lässt den "erlösten" Revan wieder Darth Revan werden, indem man das dunkle Ende von KotOR I als Krönung seines kanonischen Story-Arcs verwendet.

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Leias Jedi-Ausbildung
Als der neue Kanon eingeführt wurde ließ man es einige Jahre so aussehen, als ob Leia überhaupt kein Interesse an einer Jedi-Ausbildung gehabt hätte. Und wie auch, wenn Ben Solo schon während der Schlacht von Jakku geboren wurde und Leia einen Vollzeit-Job als Senatorin verfolgte. Doch dann kam Episode IX und wir erfahren, dass Leia es fast geschafft hätte eine Jedi-Ritterin wie ihr Bruder zu werden, hätte sie nicht ihre Ausbildung wegen einer Vision vom Tod ihres Sohnes abgebrochen. Leia hatte sogar eine Grundbedingung für das Erreichen des Rangs eines Jedi-Ritters erfüllt, sie hatte ihr eigenes Lichtschwert gebaut. Dass Leia dann in Episode IX als Meisterin und nicht nur Mentorin Reys fungieren darf demonstriert wie weit sie in ihrer Ausbildung eigentlich schon gewesen ist.

Im Vergleich dazu bemühte sich Leia in den Legends zwar mehrmals ihr Jedi-Training fortzusetzen, doch sie blieb Jahrzehnte lang hinter ihren eigenen Kindern zurück. Leia besaß sogar mehrere Lichtschwerter, allerdings hatte ihr diese stets ihr Bruder gebaut. Erst im Zuge der Dunkles Nest-Krise (und nachdem ihre eigenen Kinder zu Jedi-Rittern befördert worden waren) beschloss Leia ihre Jedi-Karriere in Angriff zu nehmen und wurde zur Padawan von Meisterin Saba Sebatyne, wobei sie dann auch ihr erstes eigenes Lichtschwert konstruierte. In den Legends blieb Leia jedoch eine einfache Jedi-Ritterin und wurde neuerlich von einem ihrer Kinder überflügelt, als Jaina Solo zur Jedi-Meisterin und einem Mitglied des Jedi-Rats wurde. Man kann meiner Meinung nach schon eines sagen, in den Legends wusste kaum einer der Autoren etwas mit Leia und ihrem Potential anzufangen. Trotz aller Mängel des neuen Kanons scheint mir Leias Darstellung General Organa und de facto Jedi-Ritterin deutlich mehr aus Lukes Zwillingsschwester zu machen als es sich die Legends-Autorin je getraut haben. Kanon-Leia ist wirklich die Tochter Anakin Skywalkers und Padme Amidalas, nicht bloß eine Reinkarnation Padmes, während ihrer Bruder stets der wahre Held ist. Im Gegenteil, bisher ist Luke vor allem ein Mythos, dessen Bedeutung für die Ereignisse in der Galaxis deutlicher geringer ist als Leias. Ich wundere mich auch nicht, dass Yoda laut der Kurzgeschichtensammlung FROM A CERTAIN POINT OF VIEW Leia wegen ihres unbeugsamen Charakters und ihrer Selbstdisziplin als Jedi-Schülerin Luke gegenüber vorgezogen hätte, doch nicht Leia, sondern Luke wurde ihm von Obi-Wan zugeführt. In den Legends gab es durchaus eine Was wäre wenn-Geschichte (INFINTIES: THE EMPIRE STRIKES BACK), in der Luke Hoth nicht überlebte und Leia nach Dagobah kam. Jedi Leia wäre wohl durchaus jene Schülerin geworden, die sich Yoda gewünscht hätte. Und natürlich wäre sie als Aristokratin auch Yodas einstigen Padawan Count Dooku sehr ähnlich gewesen. Ich wage zu spekulieren, ob Yoda in Leia vielleicht einige der Qualitäten seines einstigen Schülers wiedererkannte, der ja auch zu einem großen Meister, Mentor und sogar einem Jedi-Rats-Mitglied geworden war. Dass Leia nun in der Rolle Yodas zur Meisterin Reys wurde mag aus der Sicht des einstigen Großmeisters ein Idealfall gewesen sein.

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Die letzte Ordnung als kanonisches Gegenstück zu Operation Schattenhand?
Dark Empire und Episode IX haben einiges gemeinsam, unter anderem auch die Idee, dass Sith-Loyalisten unter der heimlichen Führung des gestürzten Imperators von einer verborgenen Welt aus einen Rachefeldzug gegen all jene Welten beginnen, die Palpatine einst verraten haben. Auch das dunkle Imperium war mit Superwaffen ausgestattet (Weltenvernichter, Mega Sternenzerstörer mit einem Superlaser, die Galaxy Gun) und setzte auf einen Supreme Leader mit Machtfähigkeiten (Executor Sedriss). Sowohl der Klon-Imperator als auch der wiederauferstandene Palpatine aus Episode IX besaßen zudem die Gabe Machtstürme zu entfesseln, die ganze Flotten aufmischen konnten. Palpatines Operation Schattenhand verlief zwar zunächst relativ erfolgreich und die Neue Republik wurde auf die Rolle einer durch die Galaxis flüchtenden Rebellengruppe reduziert, aber alles lief aus dem Ruder, als Palpatines Klon-Vorrat zur Neige ging und den Imperator zu immer radikaleren Maßnahmen zwang. In den Legends wollte er den Körper des neugeborenen Anakin Solo in Besitz nehmen, wurde allerdings von Han Solo erschossen (zuvor starb er bereits einmal durch die Hand Luke Skywalkers, sowie eine Zusammenarbeit Lukes und Leias).

Palpatines Rückkehr in den Legends führte auch dazu, dass für kurze Zeit selbst die imperialen Kriegsherrn wieder gemeinsame Sache machten und Welten wie Coruscant zurückerobern konnten. Der Geist der Zusammenarbeit kollabierte jedoch schon bald und die Kriegsherrn eröffneten neuerlich das Feuer auf ihre einstigen Kollegen. In all diesem Chaos setzte Palpatine einfach auf fanatisch loyale Anhänger und Superwaffen, um sich an der Neuen Republik zu rächen. Er zerstörte dabei sogar eine der Welten die nach Coruscant kurzzeitig als Regierungssitz auserwählt worden war. Man fragt sich wie das ganze im neuen Kanon gelaufen sein dürfte, da ja scheinbar auch abseits der Ersten und Letzten Ordnung einige Imperiale ihr Unwesen getrieben haben und selbst in den Reihen der Republik gab es Welten und Fraktionen welche die Erste Ordnung nach der Zerstörung des Hosnian Systems wohl mit offenen Armen empfangen haben. Rebecca Roanhorses Roman RESISTANCE REBORN weiß eine Menge über diese Phase in der galaktischen Geschichte zu berichten, als die Erste Ordnung scheinbar latente pro-imperiale Strömungen zu ihrem Vorteil nutzte und allerlei Funktionäre für ihr neues Imperium gewann. Laut RR kämpften einige Ex-Imperiale jedoch auch gegen die Erste Ordnung und die Nachkriegsordnung nach Exogol dürfte wirklich guten Stoff für neue mit den Legends vergleichbare Geschichten bieten.

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Der große Retcon zum Ende des Imperiums
Vor Episode IX und The Mandalorian hieß es das Imperium hätte einen Großteil seiner Truppen auf Jakku verloren und der Rest der Imperialen in der Galaxis wäre entweder von Palpatines Droiden eingeladen worden in die Unbekannten Regionen zu fliehen (wobei Loyalität zum Ex-Imperator das ausschlaggebende Kriterium war) oder sie wären untergegangen. Es gab einen großen Kapitulationsvertrag, der von Mas Amedda als imperialen Staatsoberhaupt unterzeichnet wurde und genau damit fangen die Probleme an, denn wenig später soll es kein Imperium oder auch nur ein Rest-Imperium gegeben haben. Die Rede ist maximal noch von einigen imperialen Extremisten, die sich irgendwo eingegraben haben. Man hat im neuen Kanon also nie ganz einheitlich geklärt was womöglich an imperialen Welten übrig geblieben ist und The Mandalorian demonstriert schon einmal, das nicht alle Imperialen scheinbar zum Aufbau der Ersten Ordnung eingeladen wurden. Kurioserweise schafft Episode IX mit der Existenz der Letzten Ordnung sogar das Problem, dass scheinbar nicht einmal alle in die Unbekannten Regionen "geflüchteten" Imperialen zur Ersten Ordnung kamen, sondern von Palpatines Botschafter-Droiden womöglich auch zur letzten Ordnung abkommandiert wurden. Nur wo liegt der Unterschied, wenn es scheinbar für beide Organisationen notwendig war loyal zu sein?

Die Existenz von ex-imperialen Milizen wurde bereits durch Claudia Grays Roman BLOODLINES für den neuen Kanon bestätigt, doch diese terroristisch veranlagte Gruppe schien nur ein Instrument der Ersten Ordnung zu sein und ziemlich allein dazustehen. Nun da wir wissen, dass Snoke nicht das alleinige Mastermind der Sabotage der Neuen Republik war stellen sich viele neue Fragen. Was einmal wie 30 Jahre Frieden wirkte wurde schon dank The Mandalorian nun als Ära dargestellt in der die Neue Republik fast 30 Jahre lang allerlei Probleme ignorierte.

The Mandalorian hat sogar einen bisher unbekannten Moff Gideon zu bieten, der entweder zu den letzten Moffs des Imperiums gehörte oder sich selbst zum Moff befördert hat. Letzteres fände ich interessanter, zumal Gideon damit zu einem imperialen Kriegsherrn der alten Schule würde. Und mit alter Schule meine ich die imperialen Kriegsherrn aus den Legends. Während es mir unglaubwürdig erschien, dass das Imperium nur 1 Jahr nach Endor und der Schlacht um Jakku endgültig besiegt sein sollte, zog sich der Konflikt mit den Imperialen in den Legends über Jahre bzw. sogar Jahrzehnte hin und endete erst als die imperialen Restwelten einen Friedensvertrag mit der Neuen Republik unterzeichneten. Bis dahin wurde das Imperium immer weiter zurückgedrängt, bis nur noch eine handvoll Planeten unter dem imperialen Banner übrig geblieben war. Wenn mir schon die Klonkriege zu kurz waren, dann gilt das auch für den auf 1 Jahr verkürzten Untergang des Imperiums. Doch The Mandalorian öffnet nun neue Möglichkeiten, nämlich, dass es einige Imperiale gab, die nach Jakku wohl zu Bond-Bösewichten wurden und zwar nicht mehr von einer Rückkehr des Imperiums träumen konnten, sehr wohl aber von einer Art Weltherrschaft über einige Welten am Rande der Galaxis.

Selbst die etwas einfältige Lösung de facto alle Bösewichte der Galaxis auf Exogol zu versammeln und dann in einer finalen Schlacht während Episode IX auszulöschen scheint mir nun etwas zu simpel. Die Erste Ordnung wird ja in Episode IX nicht alle ihre Garnisonen aus den eroberten Teilen der Galaxis abgezogen haben, um die Sith-Flotte über Exogol zu bemannen. Zwangsläufig müssen einige Kommandeure und ihre Truppen offscreen überlebt haben, selbst wenn die neu entfachte galaktische Revolution die Pseudo-Imperialen wieder besiegt hat. So oder so, irgendwie könnten sich die Kriegsherren aus den Legends nun früher oder später auch in den neuen Kanon schleichen, ob nun als ehemalige Imperiale oder als Veteranen der Ersten Ordnung.

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Donnerstag, 26. Dezember 2019
Snoke und die Zerstörung von Lukes Jedi-Akademie im Vergleich
Supreme Leader Snoke wurde in einem der kanonischen Romane zur Sequel-Ära einmal als unerwarteter Kandidat für die Führung der Ersten Ordnung bezeichnet, da er andere Führungsfiguren wie Rae Sloane überraschenderweise aus dem Rennen geworfen hatte. Wer oder was Snoke genau ist werden wir jedoch erst in der nahen Zukunft erfahren, da dieser Enthüllung nun kein Film mehr im Weg steht. Der Comic zu Kylo Rens-Vorgeschichte (The Rise of Kylo Ren von Charles Soule) ist jedenfalls bereits sehr aufschlussreich und er erlaubt sich sogar einen markanten Retcon zur Zerstörung von Lukes Jedi-Akademie - es ist Snoke oder eine andere dunkle Macht, welche den Tempel in Brand steckt. Ben Solo wird von dieser Macht sogar mittels eines Telekinese-Angriffs vom brennenden Tempel weggestoßen, als er sich scheinbar eines besseren besinnen will und in diesen laufen will, um vielleicht seine Mitschüler zu retten. Ben und selbst die wenigen überlebenden Jedi-Schüler glauben jedoch Luke Skywalker sei tot und Ben fühlt sich dafür verantwortlich. Anstatt jedoch von seiner Reue übermannt zu werden zeigt sich Ben zunächst weiterhin wütend, immerhin hatte Luke aus seiner Sicht kurz zuvor versucht ihn zu ermorden und wir wissen nicht inwieweit Ben zuvor von Snoke beeinflusst worden war. Bens Wandlung zu Kylo Ren ist ohne die nötigen Details so verstörend wie die Erkenntnis, dass Anakin Skywalker zu Darth Vader wurde, wenn man Episode I-II und alles bis zu Windus Konfrontation mit Palpatine weglässt. Was uns gegenwärtig fehlt ist all diese Backstory die angedeutet, aber noch nicht konkret zu Papier gebracht wurde. Selbst wenn es soweit ist gäbe es aber zu bedenken, dass Anakin bzw. Vader selbst nach drei Filmen für nicht wenige Fans immer noch unverständlich blieb und erst The Clone Wars konnte durch die intensive Charakterarbeit dafür sorgen, dass Anakins Verwandlung glaubwürdig wurde.

Lassen wir dieses Problem aber einmal außer Acht und stellen uns die Frage, wieso (und nicht unbedingt wie oder mit welchen Folgen) Snoke den Jedi-Orden auslöschen wollte. Er handelte wohl im Auftrag des gestürzten Imperators Darth Sidious bzw. ganz im Sinne der Acolytes of the Beyond. Für das Erstarken der dunklen Seite war es notwendig die Jedi aus dem Verkehr zu ziehen.

Dass Ex-Imperiale oder Sith-Kultisten versuchen die Jedi-Akademie zu zerstören ist jedoch auch etwas, das wir schon aus den Legends kennen. Als Lore-Enthusiast möchte ich daher einige dieser (gescheiterten) Komplotte aus den Legends vorstellen und vielleicht wird ja das eine oder andere sogar für den Kanon recycelt, immerhin können es Snoke und seine Hintermänner ja schon vor ihrem finalen Erfolg mehrmals probiert haben.

Exar Kuns Geist

Eine kanonische Neuauflage der Jedi-Akademie-Trilogie wäre ja durchaus möglich, immerhin beschäftigten sich diese Romane mit Lukes Suche nach möglichen Jedi-Kandidaten, sowie dem Beginn der Ausbildung dieser. Doch selbst Legends-Luke wurde von einem Sith-Lord geplagt, der ihm seine besten Schüler abspenstig machen wollte. Exar Kuns Geist hatte es sogar auf Luke abgesehen und für kurze Zeit konnte er den jungen Jedi-Meister sogar von dessen Körper trennen. Dass am Ende alles gut ausging lag unter anderem an Lukes Neffen, Jacen Solo. Bis dahin war es Kuns Machtgeist allerdings gelungen zwei von Lukes besten Schülern in seine Fänge zu bekommen. Der erste war Lukes Top-Schüler Gantoris, welchem Kun dazu verhalf alle anderen Jedi-Schüler zu übetreffen, indem er als erster ein voll funktionsfähiges Lichtschwert konstruieren konnte. Gantoris lehnte sich jedoch gegen Exar Kun auf und wurde von dessen Machtgeist ermordet. Kun versuchte zwar noch andere Schüler zur dunklen Seite zu führen, doch er legte sich schließlich auf den extrem mächtigen Kyp Durron fest. Durrons Hass auf das Imperium und seine traumatische Vergangenheit als Sklavenarbeiter in den Minen von Kessel machten ihn zum perfekten Opfer. Kyp fing sich jedoch, nachdem er bei der Zerstörung des Carida-Systems mittels einer gestohlenen imperialen Superwaffe auch mitansehen musste wie sein totgeglaubter Bruder schlussendlich durch seine Hand ums Leben kam. Und zusammen gelang es Lukes Schülern Exar Kuns Geist zu bezwingen. Es scheint Parallelen zwischen Kyp Durron und Ben Solo zu geben, wobei Snoke die Rolle des vermeintlich hilfreichen Förderers zukommen würde.

Admiral Daalas Flotte

Weniger esoterisch gestaltete sich der Angriff Admiralin Daalas auf Yavin 4, da sie aus Rache für Kyp Durrons Angriff auf das Imperium mit einer Flotte Sternenzerstörer schlicht und einfach die gesamte Akademie ausradieren wollte. Ihr Plan scheiterte jedoch als Lukes Jedi-Schüler ihre Kräfte bündelten und mittels einer gewaltigen Telekinesewelle die angreifende Flotte aus dem Orbit fegten. Daalas Flaggschiff wurde dabei in den Gasriesen Yavin gestürzt und man nahm an, sie wäre dabei ums Leben gekommen. Es müssen nicht immer Machtnutzer sein die Luke und seinen Jedi-Schülern nach dem Leben trachten, es würden schon einige imperiale Hardliner reichen, die sich für die Ermordung Palpatines rächen wollen. Diese muss es ja auch gegeben haben, wobei ich mich auch für eine kanonische Fassung von Crimson Empire (einer der Leibwächter Palpatines arbeitet eine Kill-Liste all jener Personen ab, die für den Tod seines Meisters verantwortlich waren, wobei Luke Skywalker natürlich nicht fehlen darf) interessieren würde.

Brakiss, Kueller und die Schattenakademie

Lukes Jedi-Akademie war in den Legends eine relativ offene Einrichtung und Luke hatte auch keine Probleme damit ehemalige Imperiale aufzunehmen, zumal seine spätere Frau Mara Jade und sein Lehrassistent Kam Solusar eben solche waren. Sogar Kyle Katarn hatte seine Karriere eigentlich als Sturmtruppler begonnen (ist Finn vielleicht der im Kanon wiedergeborene Kyle Katarn?). Solusar ist sicher ein interessanter Charakter, auch wenn seine als Comic angelegte Hintergrundgeschichte "Lightsider" nie veröffentlicht wurde. Solusar diente dem Imperium jedenfalls als dunkler Jedi und wurde durch Luke zur hellen Seite bekehrt. Da Solusar bereits von seinem Vater als Jedi ausgebildet worden war, kehrte er als vollwertiger Jedi-Ritter zur hellen Seite zurück und Luke sah sich berechtigt fortan den Titel eines Jedi-Meisters zu führen. Wann immer sich also angebliche Ex-Imperiale in Lukes Akademie einschrieben ließ Luke dies zu, da er die Hoffnung hebte selbst die als Saboteure eingeschleusten dunklen Jedi oder Inquisitoren bekehren zu können. Ein solcher war dann auch der junge Brakiss, der von einer imperialen Hinterbliebenen-Fraktion nach Yavin 4 geschickt wurde. Brakiss entsagte der dunklen Seite jedoch nicht und verließ Yavin 4 wieder, um sich einem anderen Ex-Jedi-Schüler anzuschließen. Brakiss war auf jeden Fall ein Beispiel dafür, dass die Inquisition selbst nach Palpatines Fall noch aktiv war, was im Kanon bisher nicht bestätigt ist. Es scheint sogar so, als hätten die Inquisitoren nach dem Tod des Großinquisitors langsam aber sicher allesamt das Zeitliche gesegnet. Doch wie lässt sich das damit vereinbaren, dass Palpatine Machtsensitive einsammeln ließ und den Inquisitoren außerdem aufgetragen hatte gefangene Jedi zu brechen und zu rekrutieren? Jemand wie Brakiss, der als Kleinkind von den Inquisitoren entführt und indoktriniert wurde hätte auch im Kanon existieren können. Genauso wie Brakiss späterer Mentor Kueller, der zunächst als Dolph bekannt war. Kuellers Verwandlung zum dunklen Jedi begann als er während seiner Jedi-Ausbildung von den Massakern auf seiner Heimatwelt erfuhr und zu dieser aufbrach, um eine Widerstandsbewegung aufzubauen. Kuellers Erfolg beim Sturz des für die Massaker verantwortlichen Regimes führte ihn jedoch auch auf die dunkle Seite. In seiner Rolle als Warlord und dunkler Jedi zog er schließlich Brakiss an, der von Kueller inspiriert nach dessen Tod mit einer neuen Idee zum zerfallenden Imperium zurückkehrte - der Gründung einer Akademie für dunkle Jedi! Dabei wurde Brakiss von einer Gruppe einstiger Leibwächter des Imperators manipuliert, die mittels ausgefeilter Hologrammtechnik vortäuschten der Imperator wäre noch am Leben und hätte Brakiss den Befehl erteilt für das Imperium einen dunklen Jedi-Orden aufzubauen. Brakiss gelang es mit Unterstützung durch eine Nachtschwester von Dathomir tatsächlich seine Schattenakademie aufzubauen und machtsensitive Kinder und Jugendliche zu sammeln. Brakiss Pläne scheiterten jedoch, als er die Solo-Zwillinge in die Finger bekam. So manche Snoke-Theorie sah ihn ja auch als einen Ex-Inquisitor, der mit den Rittern von Ren eine neue Machtnutzerorganisation schaffen wollte.

Desann und das Tal der Jedi

Der Haupt-Antagonist aus Jedi Knight 2 hat sogar einiges an Backstory zu bieten, die nicht im Spiel thematisiert wurde. Etwa, dass er sich mit dem einstigen Vader-Schüler Lord Hethrir verbündet hatte, dessen Hinterbliebenen-Fraktion durchaus über einige machtsensitive Rekruten verfügte. Desann fand seinen Weg auf die dunkle Seite scheinbar ganz von selbst, nachdem er ebenfalls seine Jedi-Ausbildung abgebrochen hatte. Als Hethrirs Handlanger entwickelte Desann zusammen mit Galak Fyyar jedoch seinen eigenen finsteren Plan und suchte nach Wegen Sturmtruppen und vergleichsweise machtschwache Rekruten zu dunklen Jedi oder zumindest für den Kampf gegen echte Jedi einsetzbare Kampfmaschinen zu machen. Dafür sammelte er Kristalle und suchte das Tal der Jedi, welches Machtsensitivität massiv verstärken konnte. Desann schuf sich so eine Armee dunkler Jedi und Machtnutzer, welche er gegen Lukes Jedi-Akademie einsetzen wollte. Es gelang ihm sogar auf Yavin 4 einzumarschieren und die Akademie anzugreifen, doch seine dunklen Truppen wurden schließlich zurückgeschlagen. Die Überreste von Desanns Anhängern fusionierten schließlich mit den Jüngern von Ragnos und versuchten den legendären dunklen Lord der Sith wiederauferstehen zu lassen. So ginge es also auch, Lukes Jedi könnten eine Gruppe besiegen, die sich schließlich zurückzieht und Palpatines Sith-Kultisten anschließt. Die Rolle des Tals der Jedi als Ort der Machtfähigkeiten verleihen kann könnte vielleicht ein Macht-Nexus wie Mortis oder irgendein anderer alter Tempel einnehmen. Anstatt der Kristalle von Artus Prime könnte man als Machtverstärker oder Kernbestandteil der Bewaffnung schlicht und einfach auf Kyber-Kristalle zurückgreifen.

Der Zeitraum

Lukes Jedi-Akademie bestand einige Jahre bevor sie durch Snoke und Ben Solo zerstört wurde. Da kann also einiges passiert sein und nicht zu vergessen ist auch, dass Luke schon auf der Suche nach vergessenen Schätzen der Jedi auf einige vergessene Anhänger der dunklen Seite gestoßen sein könnte.

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